Ulrich Leman

"Olivenhain"
sign. u. bez. Mallorca

Ulrich Leman, ein deutscher Maler auf Mallorca!

  • Geboren am 15. Oktober 1885 in Düsseldorf
  • Vater: Eugen Leman, Zahnarzt in Danzig
  • Ulrich Leman wuchs in Danzig auf. Besuchte das St. Johannes Gymnasiums.
  • Neben dem Unterricht in der Schule erhielt er Privatunterricht in Zeichnen und Malen im Atelier des Kunstmalers und Direktors der Städtischen Kunstsammlungen, Prof. Wilhelm Stryowskie, eines ehemaligen Schülers der Akademien Krakau und Düsseldorf.
  • Ab 1903 Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie.
  • Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg
  • 1912/13 Militärzeit als Einjähriger im Grenadier-Regiment König Friedrichs, (11.-4. ostpr. Nr. 5)
  • 1914-1918 Kriegsdienst
  • 1918-1919 Freiwilliger im Ostgrenzschutz
  • Rückkehr nach Düsseldorf
  • Lehrer: Prof. Adolf Männchen (früher Danzig), Prof. Keller, Prof. Peter Jansen, Prof Eduard von Gebhardt.
  • Malklasse: Prof Adolf Münzer, Tiermalklasse: Prof. Junghanns.
  • 1920 - 1922 Meisterschüler von Prof. Heinrich Nauen.
  • 1922 - 1925 Staatsstipendium nach Griechenland, zugeteilt dem Deutschen archäologischn Institut Athen, Dir. Prof. Dr. Buschor, - Freundschaft mit Theodor Däubler. - Mit Prof. Haman, Marburg, in Olympia, - mit Prof. Bernhard Berensohn in Patras.
  • 1924 Ausstellung in kleiner Gruppe, zusammen mit Erich Heckel, Otto Müller, Max Pechstein, Schmidt-Rottluff, Lyonel Feininger, Wassili Kandinsky, Paul Klee, Alfred Kubin u. René Sintenis in dem n o c h feindlichen Warschau und anschließend, - wegen der guten Aufnahme in Polen, - auch noch in Lodz.
    (1. Auslandsausstellung deutscher Künstler nach dem 1. Weltkrieg.)
  • 1926 wegen der in Athen ausgebrochenen Pest ausgewichen nach Albanien, Studienaufenthalt in Argyro Castro, dem antken Silberlager des Pyrrhus, dort nach kurzem Aufenthalt, aber reichem Ergebnis - wegen kriegerischer Unruhen den Aufenthalt abgebrochen und - mit falschem Paß - über Brindisi - Neapel nach Capri gekommen. Als Gast in der Villa des Dresdner Bildhauers Prof. Peterich gelebt. Zusammentreffen in Sorrent mit Max Gorki. Es folgt ein langjähriger Briefwechsel.
  • 1927 Aufenthalt in Rom. Reise mit der Gruppe " Mutter Ey" über Paris nach Spanien und auf Einladung des Malers Jakobo Sureda nach Mallorca.
  • 1928 wegen unerträglichen Zänkereien innerhalb des "Jungen Rheinlandes" aus dieser Gruppe ausgetreten, (diese löste sich dann 1929 auf,) und der Rheinischen Sezession beigetreten.
    Auf der "Großen Deutschen Kunstausstellung Düsseldorf 1928" den "Großen Preis der Rheinprovinz" erhalten.
  • 1929 in seinen Ateliers in Zoppot (Freie Stadt Danzig) und Düsseldorf gearbeitet. Ständige Sonderausstellungen in Essen (Galerie Schaumann) in Berlin (Galerie Zwardy), außerdem juryfreie Ausstellungen in Berlin beschickt.
  • 1929 Teilnahme an der Kunstausstellung in Argentinien.
  • 1930 zweite Studienreise nach Mallorca ( das Bauernanwesen Cán Pelat erworben). Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen mit den Malern und Kunstsammlern Paco Cornet, Sammlung "Petufet", früher Paris, jetzt Barcelona) und Junyer, (durch ihn mehrmals mit Pablo Picasso zusammen gekommen), mit den argentinischen Malern Bellini und Bernareggi, sowie mit dem mallorcinischen Dichter Carlos Vida Isern und anderen.
  • 1930 - 1936 hat Leman abwechselnd in Mallorca, Zoppot(Danzig), Düsseldorf und Stolpmünde/Pommern gearbeitet. Studienreisen nach Algier, Marocco, Paris, Barcelona, Madrid, Valencia, Lissabon und Setubal unternommen.
  • 1936 - 1939 aktiv im spanischen Bürgerkrieg (in der "Tercia")
  • 1940 - 1945 dienstverpflichtet in Stolpmünde, auf dem Flak-Schießplatz.
    Zerwürfnis mit der Partei - Ausstellungsverbot - Ausschluß aus der Reichskulturkammer als volksfeindlich, politisch unsicher, entwurzelt, vor Gericht gestellt. (Von der Gestapo angezeigt vom ev. Pfarrer von Stolpmünde.
  • 1945 Einmarsch der Russen in Pommern. Finden Eintragungen im örtlichen Parteiarchiv und machen ihn zum Bürgermeister.
  • 1945 Flucht ins Hessische nach Aßlar b. Wetzlar.
  • 1945 Beitritt zum Oberhessischen Künstlerbund, der unter Otto Franz Kutscher, Bad Nauheim sofort wieder genehmigt wird.(Materialbeschaffung)

Unterwegs...

  • Reisestipendien nach Elsaß-Lothringen, Holland, Luxemburg, Belgien u. Paris.
  • Reisen nach Worpswede, (im Barkenhof des Malers Heinrich Vogeler aufgenommen) viel "plein aire" gemalt.
  • 1919 Aufnahme in die Gruppe "Das Junge Rheinland", 1920 Wahl in den Vorstand.
  • Ausstellungen im Kunstsalon der "Mutter Ey".
  • Mitglied der "Union internationale des artists progressife".

Ausstellungen

Ausstellungen vor dem 2. Weltkrieg: Düsseldorf, Danzig, Zoppot, Berlin, Königsberg/Ostpr. Essen, Breslau, Warschau, Lodz, Rio de Janeiro, Paris, Madrid, Rotterdam Athen, Heidelberg, München, Hamburg, Halle, Dortmund, Bochum, Köln, Krefeld, Wuppertal, Trier, Mannheim, Gelsenkirchen, Grevenbroich, Lübeck u. a.

Weitere Ausstellungen

Seit den 50 ger Jahren wieder die Möglichkeit erhalten, in sein geliebtes C'an Pelat nach Deya/Mallorca zu reisen, wo sein treuer Gefährte José Font de Vila das Anwesen gut instandgehalten hat. Lebte seitdem sehr zurückgezogen abwechselnd in Aßlar und Deya. Beschickt die Ausstellungen des OKB laufend in Gießen, Wetzlar, Bad Nauheim und Marburg, sowie in Schlitz und Avignon, sowie in anderen Orten.

Galt in den bekannten Künstlerkreisen als tot.

  • 1985 anläßlich seines 100.ten Geburtstages findet im Stadtmuseum eine große Einzelausstellung statt
  • 1986 strahlt das ZDF, Abteilung "Aspekte" - Kulturmagazin - einen 45 minütigen Film über das Leben Ulrich Lemans aus.

Danach beginnt der große "run" auf sein Werk.

  • 1988, am 22. April starb Ulrich Leman im Alter von 102 ½ Jahren in seinem geliebten Deya/Mallorca. Er ist auf dem dortigen Friedhof begraben.
  • 1991 wurde von Heinz Georg Baumgarten ein Katalog über das Leben und Werk Ulrich Lemans herausgegeben und während einer großen Gedächtnisausstellung im Stadthaus Wetzlar vorgestellt.
  • 1998 große Gedächtnisausstellung in der GALERIE REMISE in Bad Nauheim, sowie im Stadthaus in Wetzlar anlässlich des 10. Todestages Ulrich Lemans.

Werke

Gemälde von Ulrich Leman befinden sich in der Städtischen Galerie in Düsseldorf, in Den Haag/Holland, in den Ostgebieten Danzig, Breslau, Stettin. Weiterhin in Privatbesitz in Athen, Madrid, Barcelona, Paris, Zürich, Palma de Mallorca, Australien, Deutschland.

Handzeichnungen im Besitz des Kupferstichkabinetts Düsseldorf.

Aquarelle im Städt. Museum Gießen, Essen, Schloß Hinnenburg/Höxter usw.